Stockhausen goes to town - Der öffentliche Stockhausen


Erschienen in: Neue Zeitschrift für Musik 4/1998 S. 10-15

Stockhausen-Fandom

Daß das Orientierungswissen von Mitarbeitern der WDR Musikredaktionen entgegen anderslautenden Befürchtungen noch immer sehr gefragt ist, zeigt sich insbesondere während der Sommermonate. In der Ferienzeit vergeht kaum ein Tag, an dem sie nicht in der Nähe ihres Arbeitsplatzes unweit des Kölner Domes von Touristen nach dem Weg zum historischen Rathaus oder zum Rheinufer gefragt würden.

Das Interesse einer etwa vierzigjährigen Köln-Touristin aus den Vereinigten Staaten, die mich vor ein paar Jahren mit dem Stadtplan in ihren Händen abfing, als ich das Carlton-Haus des WDR verließ, galt allerdings weder den genannten Sehenswürdigkeiten noch dem Museum Ludwig oder der örtlichen Brauhaus-Kultur:

„Excuse me, is this the place where Karlheinz Stockhausen made his famous recordings during the 50ies?“ wobei sie auf das WDR-Schild am Hauseingang deutete.

Die resolute Dame aus dem mittleren Westen entsprach nicht gerade dem Klischeebild vergeistigter Rezipienten der Neuen Musik und wir kamen ins Gespräch über das Studio für Elektronische Musik und Stockhausens Wirken in Köln. Dabei stellte sich heraus, daß sie weder über die zum Stockhausen-Verständnis angeblich erforderliche musiktheoretische Vorbildung verfügte, noch über das ausgepägtes Faible für Esoterik, das man seinen Anhängern oft nachsagt. Und trotzdem war sie entschlossen, Stockhausens Wirkungsstätten zu besichtigen. Entäuschung stand ihr ins Gesicht geschrieben, als ich ihr erklärte, daß Stockhausen nicht in Köln sondern ein paar Kilometer außerhalb, in Kürten, lebe und sie erkundigte sich sofort nach „guided bus tours“ zum Haus des Komponisten in Kürten.

Zu ihrem großen Bedauern mußte ich gestehen, daß das Fremdenverkehrsamt Fahrten dieser Art nicht anbiete. Ihre Frage, ob ich Stockhausen schon einmal begegnet sei, konnte ich immerhin im Prinzip bejahen -obwohl ich zu dem Zeitpunkt weder persönlich mit ihm gesprochen noch sein Gewand berührt hatte. Das hat sie wohl beeindruckt, jedenfalls schien sie mich darum sehr zu beneiden. Schließlich bat sie mich, ihr eine Einführung in Leben und Werk des Meisters zu empfehlen. Leider führte die nächste Buchhandlung kein einziges Buch über Stockhausen. Dafür erinnerte man sich an einen illustrierten Artikel über Stockhausen in einer kurz zuvor erschienenen Musikzeitschrift. Ungeachtet der Tatsache, daß sie kein Wort deutsch sprach, erwarb sie die Zeitschrift und steckte sie vorsichtig in die Tasche mit dem Reiseführer. Als ich mich dann verabschiedete, schien sie sehr glücklich darüber, mit diesem Souvenir zurück in die Staaten zu fliegen.

Wie viele Musikwissenschaftler, tun sich auch die Stockhausen-Gelehrten bislang schwer damit, im Rahmen einer gründlichen Rezeptionsforschung auch die Rolle des Komponisten als Kultfigur und Fandom-Objekt zu thematisieren. Das ist allerdings verständlich, zumal bei solchen Untersuchungen am Ende auch die eigene Zunft ins Blickfeld rücken könnte.


Stockhausen Superstar? - Warum auch nicht? Wohl kaum ein zeitgenössischer Komponist dessen Aufführungen nach dem E-Tarif abgerechnet werden, hat einen vergleichbaren internationalen Bekannheitsgrad. Stockhausens Status als Symbolfigur der Avantgarde belegen nicht zuletzt jene wenig geistreichen Karikaturen, in denen seine Kompositionen mit Kakophonie gleichgesetzt werden: Über Berio oder Boulez lohnte es sich nicht solche Witze machen, da das anvisierte Publikum ihre Namen nicht gekannt hätte. Stockhausen dagegen ist ein populärer Mythos. Daß er als Person eine charismatische Erscheinung ist, werden vielleicht alle bestätigen, die ihm jemals begegnet sind. Für die erstaunliche Publizität Stockhausens sind jedoch auch andere Faktoren relevant. Untersucht man die Berichterstattung über Stockhausen, so entsteht Eindruck, daß bei der Konstruktion des medialen Stockhausen vor allem zwei bewährte Erzählmuster dominieren, wobei es keine Rolle spielt, ob die Autoren Stockhausen feiern oder diffamieren wollen: Auf der einen Seite ist dies das auch aus Hollywood vertraute Stereotyp des genialen teutonischen Tüftlers, auf der anderen Seite der romantische Topos einer von bornierten Zeitgenossen unverstandenen visionären Künstlerfigur (in der Nachfolge Beethovens).

In seiner Eigenschaft als Elektronik-Pionier und Formelkomponist wird dabei Stockhausen der „Tüftler“-Stempel aufgedrückt, während das Konzept der intuitiven Komposition, die gigantischen Dimensionen des Licht-Zyklus und seine Affinität zum Sirius eher auf den „Klangpropheten“ Stockhausen bezogen wird.

Beide Komponenten ergänzen sich harmonisch zu einem ebenso einprägsamen wie entwicklungfähigen Image. In welcher Form Karlheinz Stockhausen sich seines Images bewußt ist, auf welche Weise und mit welchen Ergebnissen er auf solche Imagekonstruktionen Einfluß nimmt, wäre das Thema einer ausführlicheren Studie. Inwieweit das Stockhausenbild der Medien Parallelen zur Realität aufweist, ist wiederum eine andere Frage.

Untrennbar verbunden mit der Frage nach Stockhausens Rolle als Star scheint jedoch sein Verhältnis zu anderen prominenten Musikern zu sein, bei denen uns die Etikettierung „Star“ leichter über die Lippen geht. Z.B. die Beatles

John, Paul, George, Ringo & Karlheinz

Nicht zuletzt durch das Erscheinen seines Konterfeis auf dem vom britischen Pop-Art-Künstler Peter Blake gestalteten Cover ‘Sgt.Pepper’s Lonley Hearts Club Band’ (1967) -zwischen den beiden Komikern Lenny Bruce und W. C. Fields- ist Stockhausen einem breiteren internationalen Publikum bekannt geworden. Über das Verhältnis Stockhausens zu den Beatles ist seither viel spekuliert worden.

In der Sprache Stockhausens (1983 im berüchtigten Spiegel-Interview mit Klaus Umbach) klingt das so: „Als die Beatles mich auf dem Cover ihrer Platte Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band abbildeten und das Photo über das „Orchester der Einsamen Herzen“ setzten, gab es viele fragende Reaktionen.“

Im Gespräch mit Peter Bockelmann 1968 weist Stockhausen auf seine Kontakte zu den Beatles hin: „...die Beatles zum Beispiel haben sich mehrfach direkt persönlich interessiert für meine Arbeit (Sie wissen ja, daß sie es mehrmals zitiert und gesagt und auf ihren Schallplatten gedruckt haben)“1

Anläßlich der Ermordung John Lennons im Dezember 1980 veröffentlichte die Welt Am Sonntag eine Würdigung Lennons durch Stockhausen.Darin heißt es: „Lennon hat mich früher oft angerufen. Er liebte besonders meine ‘Hymnen’ und den ‘Gesang der Jünglinge’ und hat manches übernommen, zum Beispiel für ‘Strawberry Fields Forever’.“ Es ist fraglich, ob der Artikel in dieser Form von Stockhausen autorisiert war2, allerdings spielt das auch für eine Analyse der Medienfigur Stockhausen keine Rolle.

Inzwischen scheint Stockhausens Erinnerung an diese Gespräche jedenfalls verblaßt zu sein. Auf Anfrage teilte er mir mit, es habe sich um zwei Anrufe vom Manager Lennons und ein persönliches Gespräch mit Lennon gehandelt, versah diese Auskunft aber mit einem Fragezeichen.

Micheal Kurtz berichtet in seiner Stockhausen-Biographie von 1988 von einem geplanten Zusammentreffen der Beatles mit Stockhausen, das im Winter 1969 in der New Yorker Wohnung von Lukas Foss stattfinden sollte. Offenbar gab es Pläne für ein gemeinsames Konzert. Da sich die Beatles (bzw. deren Repräsentanten) wegen. eines Schneesturms verpäteten, kam das Treffen jedoch nicht zustande.

Nichtsdestotrotz machte u.a. die augenscheinlich so intensive Beziehung der Beatles zu Stockhausen die Musik der Fab Four in Avantgarde-Zirkeln zumindest diskussionswürdig - gleich ob der Gesang der Jünglinge nun Modellcharakter für Strawberry Fields hatte oder Lennons „Number Nine“-Schleife in „Revolution No. 9“ nun als Anspielung auf eine analoge Stelle in Stockhausens „Hymnen“ zu hören ist oder nicht.

Der Einfluß Stockhausens auf Beatles ist auch ein wiederkehrendes Motiv in der Beatles-Publizistik. Eine eingehendere Beschäftigung mit Person und Werk Stockhausens, scheint indes auch bei sich seriös gerierenden Autoren nicht stattgefunden zu haben. So wird z.B. in Mark Hertsgaards „The Beatles. Die Geschichte ihrer Musik“ Julius Stockhausen als Inspiration für das orchestrale Crescendo in „A Day in the Life“ genannt3 und in Ian McDonalds „Revolution in the Head“ findet sich Stockhausen zusammen mit John Cage unter dem Stichwort „musique concrète“ subsumiert.4

Übrigens hat Paul McCartney inzwischen mehrfach den Anspruch erhoben, Stockhausen noch vor Lennon entdeckt zu haben und dabei auch klargestellt, daß sich sein Interesse vor allem dem „Gesang der Jünglinge“ galt:

There was only one Stockhausen song I liked actually! We used to get it in all interviews „Love Stockhausen!“ There was only one, Gesang der Jünglinge - ‘The Song of the Young’ - that was the only one I ever liked! I thought most of his other stuff was too fruity.“5


In welchem Umfang Stockhausen seinerseits die Musik der Beatles rezipiert (hat) ist nicht bekannt. Fest steht, daß er ein Belegexemplar der Sgt. Pepper-LP erhalten hat.

In dem erwähnten Artikel, den die Welt am Sonntag 1980 unter dem Namen Stockhausens veröffentlichte, findet sich eine längere Passage aus William Mann’s Times-Artikel aus dem Jahr 1963 „What songs the Beatles sang“ in wörtlicher Übersetzung (allerdings nicht als Zitat gekennzeichnet). Es handelt sich dabei um Manns umstrittenen Vergleich zwischen der „äolischen Kadenz“ am Ende von ‘Not a Second Time’ und der Harmonisierung am Ende von Mahlers ‘Lied von der Erde’.

Der Stockhausen zugeschriebene Artikel endet mit der Feststellung: „John Lennon war in meinen Augen der wichtigste Mittler zwischen U- und E-Musik in diesem Jahrhundert.“


„wo die Pop-Fans suchen“

Stockhausen selbst hat zwar gelegentlich den Begriff „Ernste Musik“, in Frage gestellt und gefordert, daß seine Platten „in den Kästen stehen, wo die Pop-Fans suchen.“6, sich aber nie besonders entschieden gegen solche absurden Dichotomien der Musikkultur gewandt.

Daß er sich selbst auf einer zweidimensionalen musikalischen Landkarte im Lager der „Kunstmusik“ verorten würde, hat er mehrfach angedeutet.

Sein Potential als musikalischer Bürgerschreck ist dadurch aber nicht geschmälert. Als langhaariger Elektronik-Freak mit Hang zur kosmischen Reliogiosität, der immer wieder die Antiquiertheit des Musikbetriebs anprangert, ist er vielen Verwaltern abendländischen Kulturguts bis heute suspekt. „Ich glaube, ich bin vielen wirklich im Wege. Wenn man das annimmt, was durch meine Arbeit seit 1952 geschehen ist, verlangt das eine unerhörte Revision des Musikdenkens und der Praxis.“, vertraute er 1997 dem Lifestyle-Magazin Prinz an.


Stockhausens unbequemes Musikdenken faszinierte Ende der fünfziger Jahre den jungen Holger Czukay, der als Schüler regelmäßig spätabends sein Radio einschaltete, um das Musikalische Nachtprogramm im WDR zu verfolgen: „Unter diesen Leuten fiel mir immer einer auf. Also das merkte ich, das klang irgendwie anders. Nicht nur schräg, sondern vielleicht auch ein bißchen musikalischer, das war der Karlheinz Stockhausen.“ 7

Der inzwischen selbst zur Elektronik-Legende avancierte Can-Bassist erinnert sich auch an Stockhausens Vortrag im Duisburger Konservatorium, bei der plötzlich ein Mann im Publikum aufstand und Stockhausen vorhielt, daß er sein Publikum lediglich schockieren und aus dem Schock Kapital schlagen wolle. Stockhausen soll geantwort haben, daß all seine kompositorischen Entscheidungen rein musikalisch motiviert seien. Geld müsse er nicht verdienen, da er eine reiche Frau geheiratet habe. Czukay war beeindruckt:

„Da schrillten bei mir alle Alarmglocken und von diesem Augenblick wußte ich, daß ich mich an Stockhausen halten mußte. Vielleicht hatte er noch mehr gute Ratschläge, die ich auf meinem Weg als Komponist dringend brauchen konnte.“8

Czukay verdankt Stockhausen sicher nicht nur ein entscheidendes Kriterium für die Partnerwahl. Über die Sekretärin hatte sich Czukay einen Nachschlüssel des Studios für Elektonische Musik besorgt: „Wenn der Stockhausen abhaute, hatte ich einen Nachschlüssel schmiss das Studio wieder an... und in vier Stunden hatte ich meine erste Platte fertig. Als er dann wiederkam, war ich schon wieder draußen. Das weiß der bis heute nicht.“9

Vermutlich weiß Stockhausen auch nicht, daß Czukay und auch andere DJs- Stockhausens „Kontakte“ heute gelegentlich als Basis-Track in ihren Performances verwenden, und mit eigenen Rhythmus-Spuren anreichern. Die Tatsache, daß zusammen mit Czukay auch der Can-Keyboarder Irmin Schmidt bei Stockhausen studierte, hat zum Schlagwort von der „Stockhausen-Connection“ geführt. Später kam es auch zu Begegnungen mit der amerikanischen Hippie und Avantgarderock-Szene: Ob Stockhausen Blumen im Haar trug, als er im Herbst 66 nach San Francisco kam, um an der Universität in Davis zu unterrichten, ist nicht bekannt. Überliefert wird indes, daß er bei der Kostüm-Party auf einem Hausboot zum Abschied aus Kalifornien im grauen Kimono gekleidet war. Die Party-Musik scheint ihm gefallen zu haben: „It really blows my mind,“ soll er dem Choreographen Jay Marks zugerufen haben. Neben den Grateful Dead und Mitgliedern von Jefferson Airplane, die seine Kurse besuchten, traf Stockhausen in Kalifornien u.a. auch Allen Ginsberg. „I had a lot of students who flipped out, really.“ erinnert sich Stockhausen im Gespräch mit David Pauls an diese Zeit. Umstritten ist, inwieweit Stockhausen in dieser Szene Exot blieb oder aktiv involviert war. Nicht zuletzt in der Frage nach Stockhausens Drogenverhalten scheiden sich die Geister. In den meisten Biographien erscheint dieses Thema nicht, der Literaturwissenschaftler (und Stockhausen-Verehrer) Jonathan Kandell von der University of Arizona vertritt dagegen die Auffassung, Stockhausen habe in den 60ern zuviel LSD konsumiert und sei seitdem leider nicht mehr derselbe 10.


Am liebsten Bebop

In der Berichterstattung über die Projekte des Trompeters Markus und des Keyboarders Simon Stockhausen wird Vater Stockhausen gern zum gestrengen seriös-seriell komponierenden Patriarchen stilisiert. Unterschlagen werden dabei Stockhausen seniors frühen Jahre als Begleiter von Karnevalssängern und Tanzmusiker, ebenso wie die Überschneidungen zwischen vielen Jazz-Konzepten und Stockhausens intuitiver Komposition.

Daß von Stockhausens zahlreichen Auftritten an der Seite des Zauberers Adrion oder bei Ballveranstaltungen keine Aufnahmen existieren ist bedauerlich. Im Gespräch mit dem Kölner Jazzhistoriker Bernd Hoffmann berichtet er über die unterschiedlichen Improvisationsstile, die er in seiner Studienzeit pflegte, neben Boogie Woogie soll dies vor allem Bebop gewesen sein: „Am liebsten habe ich Bebop gespielt, weil das ganz abstrakt war, sehr schnell ging und sehr punktuell.“ Etwa zwanzig Jahre später, während der Aufbauarbeiten zu „Microphonie“ erlebte Assistent Hugh Davies Stockhausen am Klavier mit Lil Darling, Summertime, und Tea for Two „in einem ziemlich flotten Stil, erinnert manchmal ein bißchen an George Shearing, rhythmisch ganz interessant. (...)11


Miles Davis beschäftigte sich 1972 eingehender mit Stockhausen, allerdings weniger auf der klanglichen als auf der theoretischen Ebene: „Through Stockhausen I understood music as a process of elimination and addition.“12

Stockhausens Urteil über Davis fällt kritischer aus: „Miles Davis was an excellent performer, his music too limited in stylish ideas.“, ließ er die Leser der Zeitschrift „Seconds“ wissen.


Im gleichen Interview bekommt auch Frank Zappa, den Stockhausen 1969 nach einem Konzert der Mothers of Invention in Madison besucht hat, einen vergleichsweise unsentimentalen Nachruf:

„Zappa was a lost composer: he wanted to please all sides - which never works.“


Ähnlich unverblümt lesen sich auch die Ratschläge Stockhausens an Krautrocker13 und DJs, wobei Stockhausen diese Ratschläge nie aus eigenem öffentlich Antrieb erteilt, sondern immer wieder von der Presse dazu gedrängt wird.


Aus der jüngeren Generation der Megastars, scheint die Isländerin Bjork das intensivste Verhältnis zu Stockhausen zu haben, der sie schon in ihrer Schulzeit begeisterte: „When I was introduced to Stockhausen it was like 'aaah'! Finally somebody was speaking my language.“ Inzwischen sind gemeinsame Konzerte verabredet, bei denen Stockhausens „Kontakte“ vor dem Auftritt Björks erklingen soll. Außerdem durfte sie ihn in Kürten besuchen und 1996 für die Zeitschrift „Dazed and Confused“ interviewen.Gesprächsthemen zwischen der ehemaligen Punklady und dem Komponisten waren dabei verblüffenderweise vor allem Stockhausens Disziplin und Optimismus14

Die Drei Tenöre werden vermutlich auch im Jubiläumsjahr kein Potpurri der schönsten Formeln aus „Licht“ im Rahmen der Abschlußfeierlichkeiten zur Fußballweltmeisterschaft vortragen.

An Stockhausens Popularität bei denen, die ihn nicht als Opernkomponist sondern als „den Erfinder von Techno“ wahrnehmen, ändert das nichts.




1 „Interview I“ im Deutschlandfunk 02.07.1968 zit. nach: Karlheinz Stockhausen: Texte zur Musik 1963-1970, Bd 3, herausgegeben von Dieter Schnebel, Köln (Dumont) 1970, S.307.

2 Michael Kurtz spricht von einem Telephoninterview, daß möglicherweise nicht zur Veröffentlichung freigegeben wurde. (Kurtz S. 227 u. S. 308) Stockhausen antwortete auf meine Frage, ob dieser Text von ihm autorisiert gewesen sei: „Wird so sein.“

3 Hertsgaard 1996 S. 462

4 MacDonald 230

5 zit. nach Lewisohn 14f

6 „Interview III“ durch Hanspeter Krellmann im „Fonoform“, Jni 1969 zit. n. Karlheinz Stockhausen: Texte zur Musik 1963-1970, Bd 3, herausgegeben von Dieter Schnebel, Köln (Dumont) 1970, S.329.

7 Holger Czukay in einem Vortrag beim POPMUSIC-Symposium an der Universität Köln 23.09.1993. DAT-Mitschnitt im Besitz des Autors

8 vgl.:Holger Czukay:“ Karlheinz Stockhausen’s Influence on Today’s Electronic Music“ URL am 26.04.98: http://www.czukay.de/history/essays/stock.html

9 Czukay in einem Vortrag beim POPMUSIC-Symposium an der Universität Köln 23.09.1993. DAT-Mitschnitt im Besitz des Autors

10 Jonathan Kandell: Karlheinz Stockhausen URL am 30.04.1998: http://www...

11 Davies, zit. n. Kurtz (1988) S. 183.

12 Davis, Miles mit Quincy Troupe: Miles - the autobiography. New York (Simon & Shuster) 1989 S. 319.

13 Schlagsahne, Irrengesang, Kirmesgeister: Karlheinz Stockhausen testet Krautrock in: Die Zeit Nr. 17 18.04.1997

14 Zit. n. "Dazed and Confused", Issue 23, August 1996